Sonntag, 12. November 2017

Geopolitik November 2017

Geopolitische Analyse ür Anleger von Marko Papic, BCA Research:
  • USA: Trump-Wähler werden sich enttäuscht nach links wenden und jemanden wie Bernie Sanders wählen, was schlecht für die Anleger sein wird.
  • Europa: Aufbrechen der EU ist keine Gefahr. die rechten Parteien haben dieses Thema aufgegeben und konzentrieren sich auf Beschränkung der Migration.
  • Im nahen Osten nehmen die Risik. Der IS ist geschlagen. Irak und Saudi-Arabien üben sich lediglich in einem lokalen Stellvertreter-Krieg.
  • Im fernen Osten haben die Risiken zu genommen: Nicht wegen Nord-Korea, dessen Regime rational ums Überleben kämpft, sondern wegen der USA, die danach handelslpolitische Massnahmen gegen China ergreifen könnten, was der globalen Wirtschaftsentwicklung abträglich wäre

Freitag, 20. Oktober 2017

Der Nikkei hat sehr viel Nachholbedarf

Interview mit der Handelszeitung vom 20. Oktober 2017:

Was beschäftigt derzeit die Finanzmärkte?

Die Märkte sind mit dem Abbau des Quantitative Easing der Notenbanken beschäftigt. Die Fed hat dazu einen klaren Plan vorgelegt, der jedoch durch einen Führungswechsel beeinflusst werden könnte. In Europa wird das QE-Programm wohl noch länger laufen und etwas später terminiert werden.
Rudolf Bohli von RBR Capital Advisors hat einen Vorschlag zur Aufspaltung  der Credit Suisse in die Medien gebracht. Allgemein wird dem Vorhaben wenig Chancen zugerechnet, da sein Paket zu klein und sein Plan zu unausgereift ist, denn das abgespaltene Investment Banking könnte selbstständig kaum überleben.


Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?

Die Firmen melden gute Gewinnzahlen für das dritte Quartal. Das dürfte die Schweizer Börse weiter antreiben zumal die Aussichten durch das globale Wachstum weiterhin sehr positiv sind und die Zinsen in den kommenden Monaten auf tiefem Niveau verharren werden.

Wo steht der SMI in zwölf Monaten?

Der SMI wird aufgrund des guten Wirtschaftswachstums in den kommenden Monaten weiter zulegen. Das Tempo wird allerdings etwas gemächlicher als in den vergangenen Wochen sein. Der SMI dürfte sich in zwölf Monaten um 6800 Punkte bewegen.

Streaming erhält immer grösseren Zulauf, das zeigen auch die jüngsten Netflix-Zahlen. Welche Titel sollten sich Anleger jetzt genauer ansehen?

Netflix, einziges Streaming Pureplay und Marktführer, notiert zu Höchstkursen. Die Aktie vom Konkurrenten Amazon ist ähnlich teuer. Interessanter finde ich die chinesischen Internetriesen Alibaba (eCommerce), Baidu (Search Engine) und vor allem Tencent (WeChat & Mobile Gaming), die alle auch im Streaming aktiv sind. Sie sind teilweise innovativer als die westliche Konkurrenz und ihre Bewertungen sind aufgrund höherer Profitabilität tiefer.

Nach dem Nein zur Altersvorsorge 2020 könnte es eine Weile dauern, bis ein neuer Vorschlag auf dem Tisch ist. Wie können Schweizerinnen und Schweizer in der Zwischenzeit selbst vorsorgen?

Die Vorsorgesysteme stehen wegen der steigenden Lebenserwartung und der tiefen Zinsen vor enormen Problemen. Es ist daher für den Vorsorgenden wichtig, möglichst viel zur Seite zu legen und in der Anlagepolitik auf Wachstum zu setzen. Aktien sind damit der wichtigste Teil der Anlagestrategie. Allerdings muss der Anlagehorizont lange genug sein, um mögliche Kursdellen auszusitzen. Also möglichst früh und viel in Qualitätsaktien investieren. Bei anstehendem Liquiditätsbedarf muss jedoch das Risiko angepasst werden, um nicht im Tief verkaufen zu müssen.


Vor zehn Jahren nahm die Finanzkrise ihren Anfang. Welche Lektionen haben noch heute Gültigkeit?

Für eine Finanzblase mit anschliessender Krise braucht es stets einen grenzenlosen Optimismus der zu massiven spekulativen Positionen auf Kredit führt. Fallen die Kurse, wollen alle Marktteilnehmer ihre Verluste begrenzen und verkaufen zur gleichen Zeit, worauf die Kurse ins Bodenlose stürzen. Es ist deshalb wichtig, dass die Marktteilnehmer nur begrenzt mit Hebel agieren. Konkret müssen beispielsweise Banken oder Hypothekarschuldner mit genügend Eigenkapital arbeiten, um ein Unglück zu vermeiden.

Der Nikkei-Index hangelt sich von Rekord zu Rekord. Wo sehen Sie das vorläufige Ende dieses Hochs?


Der Nikkei hat sehr viel Nachholbedarf, da er in den vergangenen Jahren hinter andere Börsen deutlich zurückgeblieben ist. Das Kursgewinnverhältnis japanischer Firmen ist im internationalen Vergleich immer noch tief. Japanische Firmen werden zusätzlich von der globalen Konjunktur profitieren und steigende Gewinne erzielen. Der Nikkei hat deshalb noch Potential, weshalb die Rallye in Japan fortfahren wird.

Freitag, 29. September 2017

Anlageperspektiven 4. Quartal 2017

Das Anlageumfeld wird mehrheitlich durch die Wirtschaft bestimmt, während die Politik in den Hintergrund getreten ist. Die massive Liquiditätsversorgung der Notenbanken zur Bekämpfung deflationärer Tendenzen neigt sich global dem Ende zu. Die Wirtschaft läuft gut, aber zusammen mit den massiven geldpolitischen Stimuli wird sie in einem Jahr die Inflation anziehen lassen.
Die darauf folgenden steigenden Zinsen werden die wirtschaftliche Entwicklung mittelfristig bremsen.
Langfristig wird die Wirtschaft nur sehr langsam wachsen können, da demographische Tendenzen (Überalterung der Gesellschaft) und schleppende Produktivitätsgewinne dies verhindern.

Politik

Das geopolitische Umfeld ist unsicherer geworden, vor allem mit Blick auf den fernen Osten  Nordkorea und China) sowie den mittleren Osten. Dazu türmen sich Wolken in der Handelspolitik durch aufsteigenden Protektionismus auf. Abgesehen von den zähen Brexitverhandlungen ist Europa zurzeit ein Hort der Stabilität. Für die Weltwirtschaft fällt der Brexit jedoch nicht ins Gewicht. Trotz etwas gesteigerten Risiken und Säbelrasseln ist eine schwere geopolitische Krise nach wie vor sehr unwahrscheinlich!
In den USA ist die Trump-Euphorie endgültig verflogen, da die Republikaner bisher kein wirtschaftsförderndes Gesetzesprojekt realisieren konnten. Allerdings würde ein Konjunkturprogramm in den USA zu einer stärkeren Überhitzung der Wirtschaft führen.

BCA
Sinkende Popularität von Trump in der eigenen Partei schränkt seine Handlungsfreiheit ein.

Wirtschaft

Die globale Wachstumsdynamik ist weiterhin stark. Die USA sind im Konjunkturzyklus am weitesten fortgeschritten, während Europa mit guten Zahlen überrascht hat. Auch Chinas Wirtschaft gewinnt an Fahrt.

Julius Bär
Globale Wirtschaft im Wachstum: Neben den USA hat sich die Konjunktur auch in Asien und vor allem in Europa erholt.

Durch die Hurricanes verursachten Milliardenschäden in den USA werden die makroökonomischen Daten etwas durcheinander wirbeln. Genaue Auswirkungen sind noch unklar, jedoch dürfte die positive Wachstumsentwicklung in den USA kaum beeinflusst worden sein.
Insgesamt leben wir im Moment in der besten aller Welten, da einerseits die Wirtschaft gut läuft und andererseits die Inflation nach wie vor äusserst tief ist. Die Notenbanken haben daher Spielraum und können die Märkte weiterhin ausgiebig mit Liquidität versorgen. Leider besteht die Gefahr, dass die Wirtschaft in ein bis zwei Jahren überhitzt, worauf die Zentralbanken die Zinsen stärker anheben und die Geldversorgung verknappen müssten. Dies dürfte die Wirtschaft abbremsen und eine Rezession einleiten.

BCA
Das Angebot wird in der regulären Wirtschaft langfristig knapp werden. Ab 2023 werden wegen abnehmenden Geburtenraten in Amerika, Asien und Europa die Zahl der Arbeitnehmer schrumpfen statt wachsen.


Langfristig ist das globale Wirtschaftswachstum durch eine schwache Steigerung der Produktivität und durch die Überalterung der Gesellschaft begrenzt.


Notenbankpolitik, Zinsen und Anleihenmärkte 

Die Deflationsgefahr hat sich dieses Jahr endgültig verflüchtigt und einer niederen Inflation Platz gemacht. Das kräftige Wirtschaftswachstum wird nun vermehrt überschüssige Kapazitäten aufnehmen und zu einer Verknappung an den Arbeitsmärkten führen. Die Überhitzung des Arbeitsmarktes wird die Inflation langsam aber stetig anziehen lassen.

BCA
Die Arbeitslosigkeit sinkt in den USA unter die Rate, ab welcher mit stark steigenden Löhnen und dem Entfachen von Inflation gerechnet werden muss.

Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Währungshüter die Massnahmen zur Inflationsbekämpfung nur sehr spät ergreifen werden. Aus folgenden Gründen werden Frau Yellen und Herr Draghi länger zuwarten:

  1. Inflation hilft, die hohen Staatsschulden zu reduzieren. Besonders in Südeuropa haben sich enorme Schuldenberge aufgetürmt, die durch eine Geldentwertung elegant vermindert werden können.
  2. Die Notenbanken haben heute mehr Angst vor Deflation als vor Inflation, weil Geldpolitik bei tiefen Zinsen um 0% sehr schwierig ist und Deflation zu einer Abwärtsspirale führen kann.

Die Währungshüter werden daher erst handeln, wenn sich die Inflation deutlich manifestiert. Da Preissteigerungen aber erst verzögert auftreten, werden sie in der Folge überschiessen, was die Zentralbanker zwingt, eine restriktivere Geldpolitik zu implementieren und die Zinsen deutlich anzuheben.
Auch Anleger haben noch viel zu tiefe Zinserwartungen. Sie sind immer noch bereit, in langfristige Anleihen mit rekordtiefen Renditen zu investieren. In den USA mit ihrem weiter fortgeschrittenen Zyklus dürften die Preise zuerst steigen und die Halter der vermeintlich sicheren Papiere eine herbe Überraschung erleben.

BIZ
In der Vergangenheit stiegen die Zinsen bei einer Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken stark an. Die Märkte gehen heute aber von stabil bleibenden Zinsen aus. Langfristigen Obligationen könnten daher mittelfristig erhebliche Kursverluste bevorstehen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird das Quantitative-Easing-Prorgramm (QE) anfangs 2018 bremsen. Der Anleihenmarkt in Europa ist schlicht zu klein, als dass das Programm noch hätte ausgeweitet werden können. Zudem birgt die extrem lockere Geldpolitik die Gefahr von weiteren Blasen und darauf folgende Finanzkrisen. Die EZB wird den Prozess der Normalisierung ihrer Geldpolitik sehr langsam angehen. Eine zu abrupte Rückführung würde die Renditen der Anleihen der hoch verschuldeten südeuropäischen Staaten massiv in die Höhe treiben. Die Aufwertung des Euro der vergangenen Monate hat zudem die Inflationsaussichten vorübergehend gedämpft und die EZB kann die Zinsen etwas länger auf tiefem Niveau belassen. Allerdings korrelieren Zinsen international und können sich in den verschiedenen Währung nicht unabhängig entwickeln. Wir erwarten deshalb, dass die Zinsen in Europa der Zinsentwicklung in den USA folgen werden.
Ein reduziertes QE in den USA und in Europa wird die Nachfrage nach Obligationen senken und die Renditen unweigerlich ansteigen lassen. Obligationen sind heute sehr teuer und werfen magere Renditen ab. Das grosse Steigerungspotenzial der Renditen beinhaltet ein ebenso grosses Verlustpotenzial der Notierungen der Anleihen. Da die Kurse langlaufender Papiere empfindlicher auf Zinsveränderungen reagieren als diejenigen Kurzlaufender, sollten die Laufzeiten kurz gehalten werden.
Betrachtet man die tiefen Renditen langfristiger Anleihen, drängt sich der Schluss auf, dass Investoren nicht einmal auf eine moderate Zinserhöhung vorbereitet sind. Sie werden die Inflation erst wahrnehmen, wenn sie präsent ist. Es würde uns daher nicht überraschen, wenn wir mittelfristig einen massiven Kurszerfall mit stark steigenden Renditen der langfristigen Papiere erleben.


Aktien

Die positive Entwicklung der Wirtschaft hat in diesem Jahr global starkes Gewinnwachstum ermöglicht und für steigende Aktienkurse gesorgt. Das positive Momentum der Gewinne wird in den kommenden Monaten anhalten und die Aktien weiter antreiben.

Thomson Reuters / ZKB
Aktienrisikoprämien (Gewinnrendite minus Obligationenrendite) sind überdurchschnittlich. Während Aktien dank brummender Wirtschaft solide Gewinnrenditen erzielen, liefern Anleihen wenig bis gar keine Rendite!

Einzig der starke Euro belastete Unternehmen der Eurozone etwas: Deren Resultate waren zwar gut aber nicht so herausragend wie in den USA, wo der konjunkturelle Zyklus am weitesten fortgeschritten ist und der sinkende Dollar zusätzlich Währungsgewinne ermöglicht. Chinas Wirtschaft ist hingegen erst am Anfang des Zyklus und hat deshalb das grösste Erholungspotenzial. Zudem sind chinesische und auch japanische Aktien günstiger bewertet. Insgesamt sind Aktien wegen der expansiven Geldpolitik und den rekordtiefen Zinsen leider sehr hoch bewertet. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) schreibt daher in einem Bericht von dem enormen Risikoappetit, der auch die Anleger bezüglich Aktien erfasst hat. Es wird festgehalten, dass die ultraexpansive Geldpolitik der vergangenen Jahre die Gefahr einer Finanzblase erheblich erhöht hat. Für einen starken Kurseinbruch wie er in einem Bärenmarkt stattfindet braucht es hingegen eine Rezession, die die Gewinnaussichten der Unternehmen massgeblich trüben würde. Dies ist zurzeit keine Gefahr.
Ein Ende der Aktienhausse könnte in einem Jahr eintreten, wenn ein Aufflammen der Inflation ein Ansteigen der Zinsen verursacht. Dies würde einerseits die Wirtschaft bremsen und andererseits festverzinsliche Anlagen gegenüber Aktien begünstigen. Ein Crash am Obligationenmarkt könnte daher den Risikoappetit der Aktienanleger dämpfen.

Währungen

Im laufenden Jahr konnten wir eine starke Erholung des Euros aufgrund positiv überraschenden Wachstums in Europa beobachten. Der Trend des Euros weist deshalb kurzfristig nach oben, dies wird noch durch die Enttäuschung über das Unvermögen der US-Regierung unterstützt. Kaufkraftmässig ist der Euro trotz des Anstiegs zwar immer noch günstig bewertet, doch dürften die höheren Zinsen in den USA den Dollar mittelfristig stärken.

Thomson Reuters / ZKB
Der Dollarindex, welcher die Stärke des US-Dollar gegenüber einem Währungskorb misst, ist trotz seiner besseren Rendite gefallen. Der Dollar weist daher mittelfristig Erholungspotenzial auf.


Langfristig sind wir immer noch überzeugt, dass der Dollar aufgrund der dynamischeren Natur der US-Wirtschaft und der Überalterung der europäischen Gesellschaft zur Stärke neigen wird.
Die Schweizerische Nationalbank hält den Schweizerfanken (gegenüber dem Euro) immer noch für hoch bewertet, nennt ihn aber nicht mehr «deutlich überbewertet». Mit Massnahmen hält sie sich zurzeit zurück und gibt zu, dass die EZB ihr den geldpolitischen Takt vorgibt. Die SNB wird die Geldpolitik daher erst im Fahrwasser der EZB straffen. Eine Änderung des CHF-Leitzinses ist zum heutigen Zeitpunkt unwahrscheinlich, da die Inflation in der Schweiz lediglich 0,4% beträgt. Wir erwarten deshalb eine Seitwärtsentwicklung des EUR/CHF-Wechselkurses mit geringen Schwankungen.

Gold

Der Kurs des Edelmetalls steigt erfahrungsgemäss bei geopolitischen Krisen an und dient deshalb als Absicherung. Zunehmende aber immer noch überschaubare Spannungen auf dem internationalen Parkett sprechen für ein begrenztes Engagement in Gold. Ein weiterer Kurstreiber wäre das Aufflackern von Inflation, welche wir wie angedeutet erst gegen Ende 2018 erwarten. Es ist deshalb noch zu früh, die Edelmetallquote auszubauen.

Asset Allocation

In einem globalen Wirtschaftsaufschwung sind Aktien allgemein vorzuziehen. Da diese aber teuer sind und wir mittelfristig eine konjunkturelle Eintrübung erwarten, sehen wir von einer Übergewichtung ab. In der Praxis ist die Erfolgsquote des exakten Markt-Timings ohnehin gering.
Aktien bleiben bei uns daher neutral gewichtet. Asiatische Schwellenländer werden vermehrt berücksichtigt.
Bei den Anleihen empfiehlt es sich einerseits die Laufzeiten kurz zu halten, um das Risiko steigender Zinsen zu minimieren. Andererseits werden wir die Obligationenquote zusätzlich möglichst tief und dafür vermehrt Liquidität halten.
Zwar bestehen in den nächsten Monaten gewisse geopolitische Risiken und es würde uns nicht überraschen, wenn aufgrund von Spannungen Risikopapiere zwischenzeitlich an Wert verlieren könnten. Da solche Einbrüche aber erstens unvorhersehbar und zweitens vorübergehend sind, sollte man darauf in der Portefeuille-Allokation nicht reagieren.

Freitag, 11. August 2017

Märkte vergessen Nordkorea-Unruhe bald




Was beschäftigt derzeit die Finanzmärkte?
Die letzten Tage wurden getrübt durch zunehmende geopolitische Risiken. Die schwache Führung des Präsidenten der Weltmacht USA öffnet verschiedenen regionalen Akteuren das Spielfeld, um ihren Machtbereich auszudehnen. Das dreiste Verhalten von Nordkorea ist in diesem Kontext zu sehen. Weiter kristallisiert sich das Ende der QE-Programme heraus: Neben der US Fed wird auch die EZB ihre Bilanz zurückfahren. Um die Märkte nicht zu belasten, werden die Notenbanken jedoch diesen Prozess über viele Jahre hinziehen.

Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Ich bin positiv gestimmt: Die geopolitischen Spannungen werden keinen nachhaltigen Effekt auf die Finanzmärkte haben und bald vergessen sein. Auch werden die hohen Bewertungen der Aktien und die künftige restriktivere Geldpolitik die Märkte in den nächsten Wochen noch nicht belasten. Hingegen unterstützen positive Meldungen aus der Wirtschaft eine Erholung nach den Einbussen der letzten Woche.

Wo steht der SMI in zwölf Monaten?
Die hohen Bewertungen der Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche könnten in den kommenden Monaten den SMI zurückbinden. Zudem kann die tiefere Notenbankliquidität die Finanzmärkte zusätzlich belasten, denn eine zu hastige Rückführung der Notenbankbilanzen würde den Märkten Liquidität entziehen. Ich glaube daher, dass wir in den nächsten Monaten mit höherer Volatilität rechnen müssen, der SMI aber in einem Jahr immer noch um 9000 Punkten notieren wird. Eine grössere Korrektur erwarte ich aufgrund soliden Gewinnwachstums nicht.


Landis+Gyr, Idorsia und Co.: Wer ist Ihr Liebling unter den Neulingen an der Schweizer Börse?
Da ich Schweizer Industriewerten hohes Kurspotenzial wegen der guten Konjunktur und des schwächeren Frankens zuschreibe, ist Landis+Gyr, führend in Stromnetz-Technologie, mein Favorit. Das Unternehmen dürfte zudem vom hohen Investitionsbedarf der europäischen Stromversorger profitieren. Das etwas hohe Kursgewinnverhältnis von Landis+Gyr birgt allerdings ein Enttäuschungspotenzial, sollten sich die hohen Erwartungen nicht materialisieren.


Zuletzt galt die ganze Aufmerksamkeit dem Euro-Franken-Kurs. Wie lässt sich mit Währungsschwankungen am besten Geld verdienen?
Schweizer Small- und Mid-Caps, die in der Schweiz produzieren und in die EU exportieren, profitieren am meisten vom günstigen Franken. Um unternehmensspezifische Risiken zu minimieren, investieren wir mittels eines ETF auf den SMI Midcap Index (SMIM).

Im September passt die SIX den SMI an – Titel werden auf maximal 18 Prozent der Gewichtung zurückgebunden. Müssen Investoren auf die Neuerung reagieren?
Diese Massnahme könnte die Kursentwicklung von Nestlé und Novartis, deren Gewicht im SMI über 18% liegt, beeinträchtigen. Die SIX hat jedoch die Änderung der Index-Regeln schon vor Monaten publiziert, sodass diese Information längst im Kurs enthalten sein dürfte. Ich glaube nicht, dass man sich deswegen sorgen müsste.

Welche Anlageklasse könnte im zweiten Halbjahr 2017 überraschend gut abschneiden?
Zyklische Aktien aus Europa und Japan werden sich gut entwickeln. Ihre Bewertung ist im Vergleich zu den USA niedrig und ihre Gewinne profitieren vom guten globalen Wirtschaftswachstum. Zu diesen Zyklikern gehören Banken- und Industriewerte.

Was ist Ihr Top-Tipp für das zweite Halbjahr 2017?
Ich setze auf Titel der erwähnten Branchen. Um günstig und diversifiziert zu investieren, empfehle ich, auf Länder-ETF zu setzen, in welchen die Sektoren Banken und Industrie übergewichtet sind: Im deutschen Aktienmarkt (DAX und MDAX) sind Industriewerte stark vertreten, mittlere Schweizer Unternehmen (SMIM) und europäische Bluechips (Euro Stoxx 50) haben ein Übergewicht in Finanz- und Industriewerten.


Mittwoch, 12. Juli 2017

Morgan Stanley: Alternative Energie ist die billigste Energiequelle in 2020

Dieser Artikel von Business Insider zitiert eine Morgan Stanley Studie, welche die Entwicklungen der Windturbinen und der Solar-Panels extrapoliert. 

Auch Bloomberg hat einen Artikel über das Thema veröffentlicht. Der Fokus ist auf die Nachfrage von Öl gerichtet.

Ich bin gespannt, wie sich alles verändern wird. Hier der Artikel von Business Insider...

Renewable energy sources, like solar and wind, are quickly becoming as cheap—even cheaper—than their carbon-intensive counterparts like coal.

New research from Morgan Stanley estimates that renewables will be the cheapest source of power in the world in less than three years.

“Numerous key markets recently reached an inflection point where renewables have become the cheapest form of new power generation,” the bank said in a note.

“A dynamic we see spreading to nearly every country we cover by 2020. The price of solar panels has fallen 50% in less than two years (2016-17).”

Even if President Trump succeeds in withdrawing the US from the 2015 Paris climate agreement, the country could still cut more emissions than it had previously pledged to alongside 194 other countries.

“For example, notwithstanding President Trump's stated intention to withdraw the US from the Paris Agreement, we expect the US to exceed the Paris commitment of a 26-28% reduction in US 2005-level carbon emissions by 2025,” the bank said.

What’s behind the sudden drop in renewable costs?
Wind turbine blade lengths have increased dramatically in recent years thanks to stronger materials and design. Even a small lengthening of the windmill blades can increase output exponentially, as the "swept area" is a function of the square of the turbine's radius. Remember that high school geometry?

On the solar front, Morgan Stanley says there has been oversupply of solar panels, which is pushing production prices down. Solar installation grew 50% last year, but capacity is still 28% above installations.

The bank sees two possible benefits (beyond helping the environment) for utility companies that invest in low-cost renewables:

“First, the ability to lower customer bills from utilizing low-cost renewables can improve utilities' regulatory environment and provide related investment opportunities in grid modernization initiatives,” writes the bank.

“Second, for utilities with large, competitive renewable development businesses, investment in renewable energy projects can generate attractive risk-adjusted returns.”

Samstag, 24. Juni 2017

Anlageperspektiven 3. Quartal 2017

Turbulente Politik 
Politische Börsen haben kurze Beine: In Zeiten von Donald Trumps Präsidentschaft und anderen Polit-Experimenten erhält dieses Bonmot Aktualität, denn obwohl in den Medien viel geschrieben wird, sorgen Schlagzeilen lediglich kurzfristig für Unruhe, haben aber langfristig keine Auswirkungen: So entwickelten sich die Aktienbörsen in den vergangenen 12 Monaten positiv obwohl die Politik mit dem Brexit und der Wahl Trumps sehr turbulent war. Die für die US-Börse interessante Steuerreform und die Lancierung eines Infrastrukturprogramms kommen zur- zeit nicht voran. Es scheint, dass Donald Trump im zweiten Quartal in der Realität des Washingtoner Politikbetriebs angekommen ist.

In Europa stehen in verschiedenen Ländern Parlamentswahlen an. Für die im September abgehaltenen Bundestagswahlen in Deutschland dürfte es keine Überraschungen geben. Im Gegensatz dazu stehen die Zeichen für die Wahlen in Italien im Jahr 2018 auf Veränderung. Ein grosser Teil der Italiener steht der EU und dem Euro skeptisch gegenüber. Mit Spannung dürfen die Wahlen und dessen Auswirkung auf die Währungsunion erwartet werden, denn im Gegensatz zu Griechenland oder Portugal gehört Italien zu den gewichtigen Kernländern der EU. Ein Ausscheiden Italiens aus dem Euro hätte schwerwiegende und nicht absehbare Folgen für die Gemeinschaftswährung.

Die Italiener mögen den Euro nicht
Italien ist das einzige Kernland des Euroraums, deren Bevölkerung den Euro ablehnt. Tatsächlich kann Italien nicht wie früher die Lira abwerten um an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen. Allerdings könnte das Land Probleme wie überbordende Bürokratie und notleidende Bankkredite selbständig angehen.
Europäische Kommission


Global robustes Wirtschaftswachstum 
Historische Daten zeigen, dass die Wirtschaft für die Finanzmärkte viel wichtiger ist als die Politik. Das momentan moderate Wachstum und die tiefe Inflation bieten ein sehr günstiges Klima für die Finanzmärkte. Die globale Wirtschaft entwickelte sich in den vergangenen Monaten gut und auch die richtungsweisenden Frühindikatoren sind weiterhin positiv. Insbesondere die USA befinden sich seit längerer Zeit in einem Aufschwung und benötigen somit den Fiskalstimulus von Präsident Trump nicht. Dieser könnte sogar mittelfristig zu einem Überhitzen der Wirtschaft mit ansteigender Inflation und Zinsen führen. Die US-Wirtschaft wird somit nicht wesentlich durch den schleppenden Gang seiner legislativen Bemühungen tangiert.

US-Wirtschaft im Wachstum
Die US-Wirtschaft ist seit einem Jahr auf Wachstumskurs während in Europa die Konjunktur erst anläuft. Das Wachstum ist global noch nicht so ausgeprägt, dass es eine Inflation hervorrufen würde.
BCA Research
Auch in Europa gewinnt die Wirtschaft etwas verzögert an Fahrt: Tiefere Arbeitslosenzahlen, höheres Wirtschaftswachstum und steigende Gewinnmargen der Unternehmen sind die Folge. Einzig in Italien will die Konjunktur nicht richtig anspringen. Möglicherweise hängt dies mit dem grossen Umfang fauler Kredite der italienischen Banken zusammen. Die Banken sind so angespannt, dass sie kaum mehr Kredite vergeben können.

Ein weiterer globaler Risikofaktor ist die hohe Verschuldung chinesischer Unternehmen, welche wie ein Damoklesschwert über deren Finanzinstitutionen hängt. Obwohl die Verschuldung angegangen werden muss, würde die chinesische Wirtschaft in eine Rezession abgleiten, falls die Regierung zu hastig rigorose Massnahmen bei der Bekämpfung der Überschuldung anordnet. Denn wenn Finanzinstitute plötzlich viele Problemkredite ausweisen müssen, sinkt ihr Eigenkapital stark und damit ihre Fähigkeit Kredite zu gewähren. Insgesamt müssen wir jedoch damit rechnen, dass der Wirtschaftsmotor China inskünftig die globale Konjunktur aufgrund schwachen Kreditwachstums nicht mehr so stark anschieben kann.

Ist China in einer Schuldenfalle?
Rasches Wachstum von Chinas Unternehmensschulden und sich verlangsamendes Wachstum rufen schlechte Erfahrungen in Japan, Thailand und Spanien in Erinnerung. Chinas Regierung muss nun die Schuldenkrise lösen, ohne eine grosse Arbeitslosenquote zu verursachen.
IWF
Zinsen steigen langsam an
Das robuste Wirtschaftswachstum hat eine Kehrseite: Es lässt früher oder später die Inflationserwartungen ansteigen. Die US-Notenbank erhöhte deshalb Mitte Juni die Leitzinsen um 0,25%. Zudem legte sie einen Plan vor, die durch das Quantitative Easing (Anleihenkaufprogramm) aufgeblähte Bilanz des Fed zu reduzieren. Diese Massnahmen wurden an den Märkten lange erwartet und mehrheitlich gut aufgenommen. Das Fed wird ihre ultraexpansive Geldpolitik zurückfahren, doch wird sie dies langsam und vorsichtig umsetzen. Sie will keinesfalls das Wirtschaftswachstum abwürgen oder Störungen am Markt verursachen.

Babyschritte
Das Fed hat in den letzten Monaten begonnen die Leitzinsen zu erhöhen. Weitere Schritte werden folgen. Dabei geht es sehr vorsichtig vor, um das Wirtschaftswachstum nicht abzuklemmen.
Fed





Die Europäische Zentralbank ist hingegen noch weit davon entfernt ihre geldpolitischen Zügel anzuziehen. Präsident Mario Draghi bestätigte, dass die Deflationsgefahr gebannt sei, doch betont er stets, das Quantitative Easing auszuweiten, sollte dies nötig sein. Dank der EZB konnte Italien trotz steigender Verschuldung und abnehmender Kreditqualität Schuldzinsen einsparen. Die EZB wird folglich sehr behutsam vorgehen: Einerseits will sie durch ein gemächliches Umschwenken der Geldpolitik verhindern, dass Turbulenzen entstehen und Zinsen stark ansteigen. Andererseits will sie die südlichen Peripherieländer unterstützen und so ein Auseinanderbrechen der EU verhindern. Höhere Zinsen sind deshalb erst in einigen Jahren zu erwarten. Da die Schweizerische Nationalbank stark von der EZB beeinflusst wird, ist nicht zu erwarten, dass die Zinsen im Schweizerfranken kurzfristig steigen werden. Sie wird sich weiterhin im Fahrwasser der EZB bewegen. Japan ist von einer Normalisierung ihrer Geldpolitik noch weiter entfernt und kauft weiterhin aggressiv japanische
Staatsanleihen auf. 40% dieser Obligationen sind nun im Besitz der Bank of Japan. Wir berücksichtigen daher im Schweizerfranken und Euro nur kurz- und mittelfristige Anleihen. Die Laufzeiten bei USD-Obligationen sollten hingegen so kurz wie möglich gewählt werden. Bei der Wahl der Schuldner sollten aufgrund des guten Wirtschaftswachstums und des höheren Zinses Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen den Vorzug gegeben werden.

Aktien profitieren auf hohem Niveau
In Nordamerika, Europa und Japan profitieren die Unternehmen von einem ausgesprochen guten Umfeld: Einerseits beschert das Wirtschaftswachstum den Unternehmen steigende Umsätze und andererseits sind die Arbeitsmärkte noch nicht so angespannt, dass die Löhne ansteigen. Wir dürfen daher weiterhin ein gesundes Wachstum der Gewinne erwarten.
Gewinnentwicklung globaler Aktien
Weiteres Umsatzwachstum dürfte den Aktien steigende Gewinne bescheren.
Allerdings dämpfen die in den vergangenen Monaten angestiegenen Aktienkurse unsere Erwartung an zukünftige Kursgewinne. Wir sehen daher von einer übermässigen Gewichtung von Aktien ab. Den Aussichten für Aktien in Schwellenländern stehen wir insbesondere in China skeptisch gegenüber: Zum einen leidet China an einer Überschuldung der Unternehmen, zum anderen hat die Globalisierung, von der China viel profitiert, ihren Zenit überschritten. Protektionismus ist in der westlichen Gesellschaft populär geworden, obwohl Arbeitsplätze dem technischen Fortschritt und nicht durch Billigkonkurrenz im Ausland zum Opfer fallen. Zusätzlich könnte  ein starker US-Dollar der in Dollar verschuldeten Schwellenländer-Unternehmen Probleme bereiten.

Gold als Krisenschutz
Das Edelmetall profitiert von politischen Unsicherheiten, die jederzeit aufflammen können und dient als Schutz vor künftigen Finanzkrisen. Die Finanzmärkte wurden in den vergangen Jahren durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken geflutet, sodass neben rekordtiefen Zinsen, hohen Aktienkursen, teuren Immobilien selbst Kunst und Antiquitäten unter Preisexzessen leiden. Stark angestiegene Preisnotierungen beinhalten oft die Gefahr von markanten Kurseinbussen. Im Gegensatz dazu ist der Goldpreis in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Die tiefen Zinsen lassen zudem Gold als attraktives Investment erscheinen, da mit sicheren Obligationen kein Geld zu verdienen ist.

Währungen
In den vergangen Monaten konnte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar beträchtlich erholen. Wir führen dies auf die vorderhand gesunkenen politischen Risiken in Europa zurück. Die kommenden Monate dürften hingegen von einer Gegenbewegung geprägt sein. Da die Zinsen in den USA ansteigen werden, während die Zinsen der EU auf tiefem Niveau verharren, wird der US-Dollar aufgrund dieser Zinsdifferenz an Attraktivität gewinnen.
Zinsunterschied zwischen Dollar und Euro
Der sich ausweitende Unterschied zwischen den Zinsen in den USA und in Europa ist eine starke Stütze für den Dollar.
ThomsonReuters
Der Dollar wird daher zur Stärke tendieren, jedoch wird diese Bewegung limitiert sein, denn es gilt zu beachten, dass der Dollar gegenüber dem Euro gemessen an seiner Kaufkraft teuer ist: In den USA kann mit dem selben Dollarbetrag weniger eingekauft werden als mit dem in Euro gewechselten Betrag in Deutschland.

Gemessen an der Kaufkraft ist der Euro billig
Der Euro kann nur begrenzt abwerten, da er heute gemessen an der Kaufkraft
günstig ist. Europäische Exporte würden dadurch noch stärker anschwellen.
SG Cross Asset Research/Forex
Der Euro kann nur begrenzt abwerten, da er heute gemessen an der Kaufkraft günstig ist. Europäische Exporte würden dadurch noch stärker anschwellen. Die Probleme des Euro und schwaches Wachstum in Europa gekoppelt mit der ultraexpansiven Geldpolitik der EZB führen somit zu Spannungen und Schwankungen im EUR/USDWechselkurs.
Der Schweizerfranken mit seiner impliziten Anbindung an den Euro, dürfte sich gegenüber dem Dollar auch etwas abschwächen und gegenüber dem Euro stabil bleiben. Hierzu könnte die SNB wieder zu Interventionen am Devisenmarkt gezwungen sein. Zu beachten gilt, dass bei übermässigen
Problemen im Euroraum wie beispielsweise ein drohendes Auseinanderbrechen des Euro, die SNB den Aufwertungskräften des Marktes nicht wiederstehen könnte. Wir würden wie im Januar 2015 ein Emporschnellen des Schweizerfrankens gegenüber dem Euro sehen. Das grösste Risiko für den Euro stellt wie angedeutet die Politik in Italien dar. Nur schon die Ungewissheit, dass europakritische Politiker eine gute Wahlchance haben, dürfte den Euro schwächen. Die EZB wird aber nichts unversucht lassen, um die Politik in Italien in ihrem Sinne günstig zu beeinflussen. Mario Draghis Worte «Whatever it takes» haben nach wie vor Gültigkeit.

Anlagepolitik
Das wichtigste Element unserer Anlagepolitik bleiben Aktien solider, gewinnschreibender Unternehmen. Wir halten bekannte Einzeltitel und vermehrt Exchange Traded Funds (ETF), um kostengünstig und effizient langfristige Kapitalgewinne und Dividendenerlöse zu erwirtschaften. Das solide Wirtschaftswachstum untermauert durch steigende Unternehmensgewinne die Attraktivität der Aktien. Wegen den beträchtlichen Kursrisiken gewichten wir Aktien aber neutral. Zudem ist für das Engagement in Beteiligungspapiere wichtig, über einen gebührenden Anlagehorizont zu verfügen, um mögliche Kursdellen aussitzen zu können. Obwohl festverzinsliche Anlagen wie Anleihen und Kontoguthaben eine geringe bis gar keine Rendite abwerfen, haben diese Anlagen eine wichtige Funktion: Sie sind die einzigen Instrumente, die mit grösstmöglicher Sicherheit das Kapital nominell zu schützen vermögen. Infolge der unattraktiven Renditen der Obligationen gewichten wir diese Papiere etwas schwächer. Wichtig ist hierbei, nicht in langlaufenden Anleihen einen kleinen Renditegewinn zu suchen, da bei steigenden Zinsen beträchtliche Verluste entstehen. Die gute Konjunktur unterstützt aber die Finanzkraft von Unternehmen und ist positiv für deren Bonität. Anleihen von Unternehmen sind deshalb wichtige Elemente in unseren Portefeuilles. Angesichts der unattraktiven Zinsen und erhöhten Zinsrisiken macht auch das Halten von Kontoguthaben Sinn. Gold als Krisenschutz ist in jedem unserer Portefeuilles enthalten. Jedoch limitieren wir diese Position, da sie langfristig keine Erträge erwirtschaftet.

http://www.gruebler.com/pdf/anlageperspektiven.pdf

Daniel Loebs Engagement in Disney / Performance in der NZZ

Im Artikel über Daniel Loeb ( https://www.nzz.ch/wirtschaft/daniel-loeb-ein-aktivist-heizt-den-streaming-krieg-an-ld.1698184 ) wird das Enga...