Mittwoch, 24. November 2010

Welt Energie Ausblick: steigende Energiepreis schwächen Wachstum

Am 9. November 2010 wurde der World Energy Outlook 2010 durch die IEA veröffentlicht. Einige Grafiken der Präsentation sind beunruhigend:

  1. Konventionelle Ölförderung erreichte die Spitze 2006. Konventionelles Öl kann leicht und zu geringen Kosten aus dem Grund gepumpt werden. Unkonventionelles Öl wird aus Ölsand extrahiert oder aus der Tiefsee gepumpt; die Produktionskosten sind entsprechend hoch und der Anteil ist klein.

    Um das heutig Produktionsniveau zu erhalten, sind also neue konventionelle Ölfelder zu entdecken und zu erschliessen. Da dies in grossem Ausmass geschehen muss, wundere ich mich wo diese Ölfelder plötzlich herkommen sollen.

  2.  Die nächste Grafik zeigt die Veränderung des Energieverbrauchs. Während die IEA annimmt, dass Schwellenländer mehr Kohle und Gas konsumieren wird... ...  geht sie von einer signifikanten Abnahme des Öl- und Kohleverbrauchs in den entwickelten Länder aus. Ihr könnt also nicht mehr mit euren schönen, schweren Autos rumdüsen. Das liegt leider nicht mehr drin, da das Öl nun nach China geliefert wird, sorry!

  3. Wir können also mit grosser Sicherheit davon ausgehen, dass untenstehende Erhöhungen massive Untertreibungen darstellen, zumal die IEA glaubt, dass die Politik die Ölpreise runterschrauben könne. Man erinnere sich an die politischen "Erfolge" der diversen Klimagipfel.
Es scheint, dass die IEA zukünftige Preiserhöhungen aus politischen Gründen runterspielt. Mehr Details über den IEA Repot gibt's in diesem  Blog.
Man kann wohl davon ausgehen, dass das zukünftige Wachstum durch steigende Energiepreise geschwächt wird.

Dienstag, 23. November 2010

Europäische Schuldenkrise

Die Märkte waren heute schwach, teilweis aufgrund der europäischen Schuldenkrise, verursacht durch Irland's Banken. Die heutige Financial Times beinhaltet eine interessante Grafik, welche einen Einblick über das Ausmass der Krise gibt.

Deutschland befindet sich in einem echten Dilemma, weil einerseits deren Banken USD 139 Milliarden den irischen Banken ausgeliehen haben und somit für umfassende Hilfspakete sind, ist andererseits der deutsche Bürger überdrüssig, den europäischen Problemländer zu hilfe zu eilen.

Weiter fand ich einen Morgan Stanley (MS) Report vom 22. November 2010 (Morgan Stanley Strategy Forum) zum Thema:

Global Economics von Joachim Fels frei übersetzt und gekürzt, Originaltext im englischen Blog):
Das gestern beschlossene Hilfspaket ist nicht das Ende der Krise, es eröffnet bloss ein neues Kapitel. MS ist der Meinung, dass die Krise von der Peripherie Europas (PIGS Staaten) nach Kerneuropa wandert.

 Weiter werden folgende Unsicherheiten genannt:
  1. Die Europäische Hilfe erhöht die Solvenz der irischen Banken. Die Rückzahlungsfähigkeit des irländischen ist jedoch nicht gesichert.
  2. Was passiert in 3 Jahren, wenn der Rettungsfonds endet? Sollen Obligationenkäufer ebenfalls ihren Teil beitragen? Dies hätte eine massive Abwertung von Regierungsanleihen zur Folge!
  3. Durch den Rettungsfonds importiert Kerneuropa, welche die Schulden garantiert, die Solvenzkrise aus dem peripheren Europa.

Freitag, 19. November 2010

Was, wenn ich stattdessen Apple Aktien gekauft hätte...

Blogger Kyle Conroy recherchierte historische Preise von Apple Produkten sowie der Apple Aktienkurse
Dazu stellte er in einer Tabelle den Preis des Produktes zum Zeitpunkt des Erscheinens dem heutigen Wert des Aktienpaketes gegenüber:
I
Hätte man 1997 anstatt dem Powerbook G3 für USD 5700 Apple Aktien (AAPL) für denselben Wert gekauft, so hätten diese heute einen Wert von  USD 330.000.-. Der Grund für diese unglaubliche  Performance liegt in der sagenhaften Entwicklung AAPL's von USD 4. auf USD 300.-:

Quelle: Reuters

Im Nachhinein sind wir immer klüger!

Donnerstag, 18. November 2010

Taleb: Das Fed quetscht die Ketchup Flasche bis wir alle voll sind

Nassim Taleb Author von  "Fooled by Randomness" und "The Black Swan" sowie erfolgreicher Optionenhänlder ist ein ausgesprochender Kritiker des Finanz-Establishments. Er beschäftigt sich v.a. mit nichtlinearen Wirkungsketten und unwahrscheinlichen Ereignissen, die aber nur zu oft eintreten. Kürzlich machte er auf Bloomberg TV einen sehr bildhaften Vergleich mit einer Ketchup-Flasche.


Dienstag, 16. November 2010

Outperformance von Value Aktien mit tiefem Risiko

Letzte Woche hatte ich die Ehre einer Präsentation von Prof. Haugen organisiert durch die Swiss CFA Society beizuwohnen.

Robert Haugen präsentierte sehr überzeugend die Attraktivität von Value Aktien mit tiefem Risiko. Diese Aktien haben ein solides und bewährtes Geschäftsmodell, das konstante aber nicht stark wachsende Gewinne und attraktive Dividenden generiert. Seine empirische Untersuchung zeigt, dass diese Aktien in den letzten 80 Jahren eine konsisttente Outperformance geliefert haben.

Im Paper von 2008 "Case Closed" erklärt er diese Ergebnisse wie folgt:

..."we feel that the market overreacts to past record of success and failure on the part of companies, making relatively expensive (growth) stocks too expensive and relatively cheap (value) stocks too inexpensive. After the initial overreaction, the market tends to correct itself, producing low returns to expensive growth stocks and high returns to cheap value stocks, as the relative profitability of these companies tends to mean-revert faster than expected."

Dieser Artikel hat wichtige Implikationen für die Auswahl der Aktien in einem Portefeuille und liefert die Begründung des Erfolges von Value Investoren wie Warren Buffet.

Quantitative Easing für Kinder

Folgenden Youtube tipp habe ich an einer Morgan Stanley Präsentation erhalten:

Donnerstag, 11. November 2010

Chinesisiche Immobilien und die Hochrisiko Avancen der Schwellenländer

BCA’s Arthur Budaghyan machte gestern in einer Präsentation über den chinesischen Immobilienmarkt und dessen Einfluss auf Schwellenländer-Aktien folgende Kernaussagen:



Die Erholung der letzten 2 Jahre wurde getragen durch chinesische Wirtschaftsstimulierung des Immobilienmarktes.  Immobilien stiegen darauf nochmals um 45% obwohl die Immobilienhausse schon 12 andauert. Die chinesische Regierung scheint nun besorgt zu sein und versucht, durch erhöhte Zinsen eine Überhitzung zu verhindern. Ende 2007 erhöhte die chinesische Regierung die Zinsen aus dem selben Grund mit dem Resultat, dass Rohstoffe (korrelieren stark mit Schwellenländer) und Schwellenländer-Aktien 6 Monate später (übliche Zeitverzögerung der Geldpolitik) massiv einbrachen (Juni 2008).

Arthur glaubt, QE2 werde nur ein kurzfristige Hausse von 3 Monaten bewirken und danach die Märkte zusammenbrechen lassen.

Ein anderer Indikator ist die erhöhte IPO Tätigket der Rohstoffhändler wie Glencore (man erinnere sich an den IPO von Goldman Sachs 1999 oder Blackstone 2007).

Weiter zeigt nebenstehende Grafik deutlich wie stark das Handelsvolumen wegen grosser Kapitalzuflüssen und undifferenzierten Käufen explodiert.

Zusätzlich avancierten Rohstoffe zwar in USD aber nicht in CHF oder JPY (defensive Währungen). Ein Zeichen der Schwäche des USD und die Nicht-Bestätigung einer starken Schwellenländer-Steigerung.

Die zu bevorzugende Anlagekategorie ist deshalb Liquidität. Arthur glaubt auch nicht, dass die Mittel des QE2 in die Realwirtschaft fliessen werden, was konsistent mit einem eher deflationären Szenario ist und einen stabilen Dollar bedeutet.


US Notenbankgeldmenge

Die Notenbankgeldmenge einer Volkswirtschaft besteht aus Münzen, Noten und den Guthaben der Geschäftsbanken bei der Notenbank. Die Notenbankgeldmenge ist das Einzige, was die Notenbank direkt kontrollieren kann. Untenstehende Grafik zeichnet den historischen Verlauf der US Notenbankgeldmenge. In den letzten 2 Jahren ging diese wie eine Rakete ab. Die Fed muss ziemlich ratlos sein, eine solche historisch noch nie dagewesene Massnahme zu treffen
Übrigens sind die 600 Milliarden des QE2 gar noch nicht berücksichtigt (hätte auch nicht Platz auf der Grafik)!

Montag, 8. November 2010

Griechischer Swap Report

Bloomberg hat berichtet, dass die EZB den Bericht über die griechischen Swap Transaktionen mit Goldman Sachs nicht veröffentlichen wird.
Durch die Arrangierung eines dubiosen Swaps, der die Schulden und das Defizit maskierte, half die Bank Griechenland in die EU zukommen.
EZB's Monsieur Trichet wurde wie folgt zitiert: “The information contained in the two documents would undermine the public confidence as regards the effective conduct of economic policy...” und “... in the current very vulnerable market environment, the substantial and acute risk of adding to volatility and instability.”

Unnötig zu erwähnen, dass der Swap die europäischen Bürger schädigt.
Braucht jemenand noch Euros oder griechische Obligationen?

Barton Biggs und Bill Fleckenstein auf Bloomberg TV

Auf dem Blog Dealbreaker.com habe ich ein unterhaltsames Interview entdeckt. Speziell die Überforderung der Moderatorin macht den Clip sehenswert. Leider hinerlässt der berühmte Barton Biggs einen traurigen Eindruck.

Daniel Loebs Engagement in Disney / Performance in der NZZ

Im Artikel über Daniel Loeb ( https://www.nzz.ch/wirtschaft/daniel-loeb-ein-aktivist-heizt-den-streaming-krieg-an-ld.1698184 ) wird das Enga...