Montag, 23. Mai 2011

Fergusson über die europäische Schuldenkrise

Niall Fergusson wurde auf Bloomberg TV über die Schuldenkrise befragt. Kurz, Fergusson sieht aufgrund des fehlenden politischen Willens eine massive Krise nahen: Die PIIGS-Bevölkerung ist nicht mehr bereit einschneidende Austeritätsprogramme zu erdulden, wohingegen nordeuropäische Politiker es offensichtlich nicht eilig haben schnell und bestimmt zu handeln. Die griechische Wirtschaft ist klein, aber sie hat das Potential andere Volkswirtschaften wie Spanien und Italien in den Sumpf hineinzuziehen (Vertrauenskrise bei Investoren). Die Krise wird daher tiefer nur weil Politiker den Problemen hinterher hinken.



Die griechischen Schulden müssen schnellst möglich (bevor dem griechischen Staat das Geld ausgeht) restrukturiert werden. Ein Ausscheiden aus der EWU dürfte hingegen der schlimmste aller möglichen Wege sein.

Freitag, 20. Mai 2011

Goldman Email "Utopia: I Think I Found A White Elephant, Flying Pig & Unicorn All At Once"

Matt Taibbi vom Rolling Stone Magazin bringt in seinem Blog einen CNN Video über eine neuerliche Untersuchung durch den New York State Attorney General Eric Schneiderman. Die Untersuchung konzentriert sich auf den Ablauf der Verbriefung von Hypotheken durch Morgan Stanley, Bank of America und Goldman Sachs. Das Zitat im Titel stammt aus einem Email eines Goldmanite als er 2007 einen Idioten fand der USD 100 Millionen in den toxischen CDO "Timberwolf" versenkte und wird in US Senator Levin's Bericht erwähnt. Das Problem ist nicht, dass wir von den Ursachen der Finanzkrise nichts wussten, sondern dass nun genügend Beweismaterial vorhanden ist um Wall Street wegen gewerbsmässigen Betrug dranzukriegen und die Investment Banken in einer Flut von Haftungsansprüchen zu versinken drohen. Aktien von Goldman Sachs sind denn auch in den letzten Tagen um 7% gefallen.

Taibbi's Blog ist wirklich amüsant geschrieben, obwohl er von Goldman besessen ist!
Für eine ernstere Berichterstattung verweise ich auf die Financial Times.

Dienstag, 10. Mai 2011

Politik im Mittleren Osten

Marc Fabers schreibt in der Mai Ausgabe von "The Gloom, Boom & Doom Report" über die Unruhen im Nahen Osten.Der Umstand, dass Russland seit 2008 mit Libyen über ein russische Marinebasis verhandelt muss den Medien und Meinungsmachern der westlichen Hemisphäre entgangen sein. Der unten abgebildete atombetriebene  Raketenkreuzer  "Pyotr Velikhiy" besuchte 2008 in diesem Zusammenhang Lybien.



In der Zwischenzeit erhielt die Niederknüppelung des Aufstands im Königreich Bahrain, welches das Hauptquartier der 5. US Flotte beherbergt, keinerlei Schelte westlicher Politiker. Die Situation in Syrien ist ebenfalls komplex, da Russland hier schon über eine Marinebasis verfügt. Russland würde eine direkte Intervention des Westens sicher nicht tolerieren.
Es ist klar, dass eine russische Basis in Libyen europäischen Mittelmeeranrainern ein Dorn im Auge ist und somit einen starken Anreiz für einen direkten Angriff auf Gaddafis Regime darstellt. Kurzum, wir bezeugen gerade den Streit um Ölreserven im Nahen Osten durch China, Russland, USA und Europa. Als Konsequenz können wir eine weitere Welle von Flüchtlingen und steigende US Schulden - verursacht durch höhere Militärausgaben in den USA - erwarten.
Marc Faber spekuliert deshalb langfristig auf sinkende Notierungen für US Staatsobligationen, obwohl diese aus markttechnischen Gründen kurzfristig steigen könnten. Zudem nimmt er an, dass auch nach dem Ende des Quantitative Easing 2 mehr Geld gedruckt wird, was positiv für Aktien sei. Er mag vor allem Öl- und Goldminenwerte.

Montag, 9. Mai 2011

Keynes vs Hayek

Habe diesen Musik Clip von Ökonomen hier gefunden:

1. Runde:



2. Runde:



Inhaltlich habe ich einzuwenden, dass Joseph Stiglitz in seinem Buch "Freefall" Obamas Wirtschaftspolitik der Rezesionsbekämpfung als "Durchwursteln" bezeichnet. Er vermisst immer noch eine effektive Regulierung von Finanzinstitutionen und bezeichnet die laxe Geldpolitik als "Pushing on a string" (Pudding an die Wand nageln), er meint damit die bekannte Liquiditätsfalle.

Daniel Loebs Engagement in Disney / Performance in der NZZ

Im Artikel über Daniel Loeb ( https://www.nzz.ch/wirtschaft/daniel-loeb-ein-aktivist-heizt-den-streaming-krieg-an-ld.1698184 ) wird das Enga...