Montag, 25. Februar 2013

In der Wochenendausgabe der FT war ein interessanter Artikel über die Investitionen der "Ultra High Net Worth Individuals" (zu deutsch der Superreichen)T. Die Graphik stellt die Preissteigerung von Sammlerstücken gegenüber Gold und Immobilien.


Folgende Trends lassen sich dabei entdecken:
  • Interssanterweise haben sich die Classic Cars besser als Kunst entwickelt, obwohl Kunst natürlich nach wie vor die populärste Kategorie der Sammler bleibt. Die Wertsteigerung während der letzten 10 Jahre der Sammelobjekte insgesamt ist  absolut bemerkenswert.
  • Es gibt jedoch in jedem Untersegment starke Preisschwankungnen. Eine Erklärung ist, dass unerfahren Investoren zunächst die grossen Namen kaufen welche ihnen mehr Sicherheit bieten. Mit der Zeit werden sie jedoch erfahrener und selbstbewusster. Sie schwenken dann auf speziellere Stücke mit kleineren, feineren Namen um. Dies verursacht, dass die Preise der grossen Namen zuerst stark ansteigen, dann aber stark korrigieren. 
  • Eine grosse Verschiebung hat im letzten Jahrzehnt weg von europäischen Investoren hinzu Investoren der Schwellenländer statt gefunden.
  • In den folgenden Immmoblienpreisen mansifestiert sich dieser Wechsel:
    Während sich die Preise in New York um 72% erhöhten, verdreifachten sich diese in Hong Kong.

Sammlerstücke machen allerdings nur 4% des Vermögens der Superreichen aus. Es handelt sich deshalb um sehr kleine Anlagemärkte (im Verhältnis zu Immobilien-, Aktien- oder Obligationenmärkte). Solch "enge" Märkte sind naturgemäss volatiler.  


Am 7. Februar 2013 sprach Bob Shiller über den US-Immobilienmarkt auf Bloomberg, dass das Eigenheim ein schlechtes Investment sei. Meines Erachtens dürfte dies aber auf die Bauweise in der USA sowie  auf kurzlebige Wohntrends zurück zu führen sein:









Mittwoch, 20. Februar 2013

BCA Research: Liquiditätsgetriebene Rally kann plötzlich drehen



Dieser eher tecnhische Post dreht sich um Geopolitik und Asset allocation.
Am 19. Februar 2013 hielt BCA einen Webcast über "Global Asset Allocation/Geopolitical Strategy Forecast":

USA
Weniger politisches Risiko aufgrund verbesserter überparteilicher Zusammearbeit von Republikanern und Demokraten. In den Medien provozieren Politiker zwar immer noch mit gewissen Extrempositionen, doch zeigen sie sich hinter den Kulissen kompromissfähig. Eine Normalisierung der Zinsen (d.h. das Ansteigen der rekordtiefen Zinsen) wird aber von den Märkten nicht antizipiert und könnte diese negativ überraschen. Steigende Zinsen sind schlecht für Obligationen, Aktien und Gold.

Europa
Frankreich's Problem der tiefen Produktivität versteckt sich hinder dem Medienrummel von Italien's und Spanien's Probleme. Die Implementation struktureller Reformen könnte an der schwachen Regierung (Monti dankt ab und Rajoy wird der Korruption verdächtigt) scheitern. Sollte die USA und v.a. China eine solides Wachstum aufzeigen und wird die Austeritätspolitik abgeschwächt, könnte Europa mit etwas Wachstum überraschen.

Asset Allocation
Wir befinden uns in einer liquiditätsgetriebenen Rally, deshalb sollte man Aktien nicht untergewichten und vermehrt zyklische Werte berücksichtigen (hohes Beta!). Leider kann dieses  liquiditätsgetriebene Rally schnell drehen, weshalb eine Absicherungstrategie mittels Put auf Aktienindizes empfehlen. Bewertungen der Aktien sind zudem ausgereizt.
Währungen: Jede Land versucht zur Zeit seine Wirtschaft mittels schwächerer Währung zu stärken. Gewinnwachstum (positiv) sowie der Wert der Obligationenpositionen (negativ) werden durch Währungsabschwächungen beeinflusst.

Dienstag, 12. Februar 2013

Notenbanker sind nicht mehr unabhängig



 


In einem  Interview in der NZZ mit Michael Rasch machte der ehemalige Chefökonom und Falke der EZB Jürgen Stark folgende Bemerkungen über die Geldpolitik der Notenbanken:

Die Notenbanken der USA, Europas, der Schweiz und von Japan fluten das Finanzsystem mit Liquidität, nicht um eine Deflation zu bekämpfen, sondern um Wirtschaftswachstum und tieferen Schuldendienst überschuldeter Regierungen herbeizuführen. Mit dem Abwenden von der Geldpolitik hin zur Konjunktur- und Fiskalpolitik verlieren die Zentralbanken aber  ihre Unabhängigkeit. Die untenstehende Grafik zeigt die Explosion der Geldmenge der vergangenen Jahre. Einzig Japan hat den Schritt noch nicht vollzogen, doch der neue Premier Abe bedrängt die japanische Notenbank vehement in diese Richtung.



Notenbanken vervielfachen die Geldmenge

Diese Ausweitung der Rolle der Notenbanker zum Krisenmanager für schwaches Wirschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit und hohen Schuldendienst erweitert ihren Machtbereich enorm.

Das Resultat der Geldschwemme ist einerseits die finanzielle Repression (Zinsen decken Inflation nicht mehr, Enteignung der Sparer) und anderseits Blasen in verschiedenen Vermögenskategorien (z.B. Obligationen, Schweizer Immobilien etc.)

Momentan erhöht die erweiterte Geldmenge die Konsumentenpreise nicht, da die Liquidität nicht in die Realwirtschaft fliesst (gestörter Transmissionsmechanismus), sondern verbleibt im Finanzsystem, wo sie Blasen in den Anlagemärkten verursacht. Sollte aber in der Zukunft die Transmission wieder funktionieren (Bankenkredite werden vermehrt gesprochen) und dabei die Inflation in die Höhe schnellen, ist es fraglich ob die Notenbanker willig und fähig sind, das Meer von Liquidität rasch und massiv abzuschöpfen. Ein nicht optimales Abschöpfen dürfte zu substanzieller Inflation führen.

Um ihre Anlagen zu schützen, sollte der Investor in Realwerte investieren welche noch nicht eine Blase gebildet haben: Immobilien am Genfer- oder Zürichsee gehören nicht dazu.


Daniel Loebs Engagement in Disney / Performance in der NZZ

Im Artikel über Daniel Loeb ( https://www.nzz.ch/wirtschaft/daniel-loeb-ein-aktivist-heizt-den-streaming-krieg-an-ld.1698184 ) wird das Enga...